Inzwischen sollten sich ja viele mit dem Thema ETRS89 auseinander gesetzt haben. Vielleicht ist dem ein oder anderen dabei auch das Dilemma aufgefallen, dass die Transformation auch eine Veränderung der Längen und Flächen mit sich bringt.
Das wiederum hat natürlich zur Konsequenz, dass z.B. bei Henkel die Mietverträge für von Externen genutzten Flächen angepasst werden müssten. Auch die Jahresmeldung an die Stadt hinsichtlich befestigter Flächen bekäme komplett neue Werte usw. Das ist in keinster Weise erwünscht.

Wir überlegen also, ob wir bei der Transformation wirklich unser lokales Netz aufgeben sollen oder ob wir es wagen die Transformation ohne Maßstab zu machen.
Das würde bei uns bedeuten, dass wir die Spannungsfreiheit unseres örtlichen Netzes beibehalten könnten, aber alles so drehen und verschieben würden, dass es ziemlich genau dort liegt, wo ETRS89 es erwarten würde. Klingt jetzt vielleicht auf den ersten Blick unprofessionell, hat aber sehr viele Vorteile.
Ich habe bereits eine Migrationsprozedur geschrieben und die Daten testweise transformiert. Die Abweichungen liegen bei etwa 25 cm auf 2 km Länge (Nord-Süd-Ausdehnung des Werkes). Das ist zwar eine ganze Menge, aber wenn man durch vollständige Transformation plötzlich eine 400 m² größere Werksfläche bekommt, erscheint das auch nicht wirklich besser.

Mit dieser vereinfachten Transformation müssten bei der Vermessung keine Umrechnungen erfolgen, man kann in Map mit den normalen Funktionen messen und erhält die draußen per Zollstock nachmessbaren Werte. Konstruktionen und Planungen können direkt in Map eingezeichnet werden,… Eigentlich wäre so alles einfacher.

Ich frage mich nur, wo ggf. der Haken sein könnte?

Hat jemand schon ähnliche Überlegungen angestellt und ggf. Autodesk, MuM oder andere Partner mit dieser Fragestellung konfrontiert?

Ich freue mich über jede Antwort, denn im Moment fehlt mir hier die Glaskugel, um die Tragweite einer solchen Entscheidung ausloten zu können.

Gorden Kock
Author: Gorden Kock