Wir haben uns kontinuierlich die Beta-Versionen von TB2007 und TB2008 angesehen.

Da wir besonderen Wert auf das Darstellungsmanagement legen, waren wir zunächst sehr ernüchtert/erstaunt/erschrocken, wie auch immer, denn:

Das Darstellungsmodell ist komplett anders.

Ich muss dazu sagen, dass TB3 schon eine etwas andere Darstellungsverwaltung hat als TB2. Nur damit haben wir unsere unzähligen Darstellungsmodelle überhaupt in den Griff bekommen. Zu den bekannten drei DM-Tabellen aus TB2 sind noch ein paar dazugekommen, damit man in der Lage ist, DMs zu gruppieren (in DM-Gruppen mit beliebigen Untergruppen). Unser Ziel war es nach Möglichkeit, die selbe Darstellung nur ein einziges Mal zu definieren und dann durch mehrfache Zuweisung zu verschiedenen Gruppen beliebig häufig zu verwenden und eben nicht die selben Definitionen immer und immer wieder zu kopieren (wegen Aufwand im Änderungsfall!). Heute haben wir 750 klassische DMs, die wir in 650 Gruppen beliebig miteinander kombiniert haben. Dazu kommt das variable DM (TB_VARIABLE), das wir ausgiebig nutzen, um z.B. nur ein DM für die getrennte Anzeige von ca. 400 verschiedenen Rohr-Netzen zu benötigen (Variable=Netznummer).

Was ist also das Problem beim Darstellungsmanagement in TB200X?

Es gibt keine Tabellen mehr. Zur Zeit wird pro gewünschter Dartstellung eine DWT erzeugt, also eine AutoCAD-Vorlagendatei mit der kompletten Darstellungsdefinition aller Inhalte. Wir bewegen uns also nicht mehr in ORACLE, sondern auf File-Ebene im Verzeichnis. Für uns der erste herbe Rückschritt.

Zur Folge hat das, dass man keine Übersicht hat, was alles in den einzelnen Dateien definiert wurde. Welche Tabellen sind beteiligt, welche Attribute werden abgefragt, Welche Farben habe ich verwendet…?

Das bedeutet auch, dass man den selben Inhalt (z.B. Grunddarstellung der Gebäude) über die verschiedenen Darstellungen immer kopieren und einfügen muss. Bei einer notwendigen Änderung muss man dann in mehreren DWT-Dateien die selben Änderungen vornehmen, ohne überhaupt genau zu wissen, wo die zu ändernden Inhalte überhaupt enthalten sind.
Aus unserer Sicht eine mittlere Katastrophe.

Man kann in diesen DWTs auch nicht die Darstellung aufsplitten nach ELEMENT_NAME, ELEMENT_SIZE und ELEMENT_COLOR wie in TB2/TB3. Die Definition muss immer vollständig sein. Ein weiterer Punkt, der auf viel Arbeit hinausläuft, wenn man diese Option konsequeunt ausgenutzt hat (Beispiel Rohr-Knoten: Bei knapp 100 verschiedenen Knoten-Typen=Symbolen und nur 4 verschiednenen Farben, die sie annehmen können, kann man den Unterschied schon erahnen: Wir brauchen heute 104 Definitionen und brauchen demnächst dann 400).

Dann kommt noch hinzu, dass man keine Variablen definieren kann. Da ist die Katastrophe dann also komplett, denn so kriegen wir die notwendigen Darstellungen gar nicht mehr in den Griff, geschweige denn notwendige Änderungen. Die Darstellungsverwaltung von TB200X ist für uns nicht administrierbar.

Das sind die wesentlichen Probleme. Es gibt kleinere Dinge, die auch schlechter sind als in TBX, es gibt aber auch andere die deutlich besser geworden sind (Beispiel: Man kann auch auf Views erfassen, fortführen und löschen. Die korrekte Darstellungsreihenfolge ist damit auch viel besser zu realisieren.). Bei Interesse kann ich ausführlichere Auskünfte erteilen.

Wir haben intensiven Kontakt zu Autodesk und sehen Bemühungen diesen Zustand zu verbessern. Einige der genannten Probleme werden aber nicht gelöst werden.

Gorden Kock
Author: Gorden Kock